Maboneng bleibt Maboneng
Auch wenn sich im vergangenen Jahr vieles in Maboneng verändert hat, bleibt es einer der beliebtesten Orte in Johannesburg.
Die Veränderungen haben vor allem mit der Pleite der Entwicklungsfirma Propertuity zu tun. Sie haben viel für den Stadtteil getan, haben investiert in Wohngebäude, Infrastruktur und Sicherheit. Aber am Ende hat die Finanzierung der vielen Projekte Propertuity das Genick gebrochen, die Firma wurde liquidiert und die Gebäude versteigert. Das hat zunächst einmal Unruhe in das Viertel gebracht, denn in der Zeit des Liquidierungsprozesses gab es auch erheblich weniger Security und damit auch wieder mehr ungute Zwischenfälle.
Jetzt sind alle Gebäude in neuen Händen und die “Maboneng Civic Association” kümmert sich jetzt um die Sicherheit, die Reinigung und die Weitergabe von Informationen. Viele Investoren der ersten Stunde, wie die Betreiber der AGOG Gallery, sehen es sehr positiv, dass die Zahl der verantwortlichen Eigentümer gestiegen ist, da jetzt die Kosten auf mehrere Schultern verteilt sind.
Neue Wohngebäude entstehen und bald wird es noch lebendiger in Maboneng und das nicht nur an den Sonntagen, wenn der Market on Main seine Tore öffnet. Übrigens hat einige Teile des Areals “Arts on Main”, zu dem auch der beliebte Markt gehört, kein Geringerer als William Kentridge ersteigert. Der Künstler ist einer der bekanntesten und erfolgreichsten Südafrikas und mit der großen Retrospektive WHY SHOULD I HESITATE: PUTTING DRAWINGS TO WORK gerade im Mocaa in Cape Town. Ansonsten lebt und arbeitet er in Johannesburg und kauft das Papier, das bei vielen seiner Kunstwerke zum Einsatz kommt in Maboneng bei Collectors Treasury in der Commissioner Street 244. Also, die Wahrscheinlichkeit, dass man ihm in Maboneng begegnet, ist groß.
Einige Institutionen haben aber leider auch ihren Standort gewechselt. So ist das Ché, ein vorzügliches Steakrestaurant, nach Parktown gezogen. Kleinere Läden haben wieder geschlossen und Neue wurden eröffnet. So ist es halt in Südafrika.
Der Market on Main bleibt die große Konstante und erfreut sich weiterhin großer Popularität. Aber auch unter der Woche ist auf der Fox Street in Maboneng ordentlich was los. Hier wimmelt es von coolen jungen Männern und hübschen Frauen, die die Kulisse der Straße für ein Fotoshooting nutzen.
Die Restaurants haben geöffnet und bieten von tradionellen südafrikanischen über äthiopische Speisen bis zu moderner Küche, alles was das Herz begehrt.
Es gibt Schuh-und Hutgeschäfte, Boutiquen, Kunsthandwerksläden und auch Straßenstände mit dem typischen Kunsthandwerk aus Perlen, Holz, Stoff und Leder.
Bücher findet man bei Bridge Books, die jetzt in das Gebäude des alten Cosmopolitan Hotel umgezogen sind und ihren Buchbestand vergrößert haben.
Last but not least wird der Bau von Juwel City, einem 2 Billionen Rand Investment mit Wohnungen, Supermarkt und Fitness Center, das im März 2020 fertiggestellt sein soll, für Maboneng ein großer Wurf.
Also, wer jetzt immer noch nicht dort war, sollte Maboneng unbedingt auf die TO DO Liste der nächsten Südafrikareise setzen.