August House Teil 2
Mein 2. Besuch im August House verläuft ganz anders als der Vorangegangene. Ich folge der Einladung der deutschen Künstlerin Manuela Karin Knaut, die erst kürzlich ins August House, New Doornfontein, Johannesburg, gezogen ist.
Kennengelernt habe ich Manuela Karin Knaut, als ich in der Joziburg Lane die Veranstaltung „Night Of The Thousand Drawings“ besucht habe. Das ist übrigens eine sehr gelungene Veranstaltung, bei der man gespendete Kunstwerke kaufen kann und gleichzeitig für einen guten Zweck spendet.
In der Vorhalle hatten Fiver Löcker und Manuela Karin Knaut jeweils einen eigenen Stand mit einer kleinen Auswahl ihrer Kunstwerke, die nicht zu groß für eine sofortige Mitnahme waren. Nachdem ich bei Fiver schon fündig geworden war, stellte sie mir Manuela Karin Knaut vor, die wie sie, auch ein Atelier in der Joziburg Lane angemietet hatte.
Auch ihre Drucke haben mir sehr gut gefallen und ich habe mich für zwei entschieden, auf denen meine Lieblingsorte Johannesburgs abgebildet sind.
Als ich dann Wochen später ein paar Freunde zum Sundowner eingeladen habe, habe ich mich gefreut, dass Manuela auch Lust hatte zu kommen. Und so waren wir eine kleine bunte Truppe aus Bloggern, Fotografen und Künstlern, die gemeinsam den Johannesburger Sonnenuntergang genossen haben.
Manuela Karin Knaut erzählte mir von ihrem Umzug ins August House.
Manuela Karin Knaut hat mir dann von ihrem Umzug ins August House erzählt. Endlich war ein großes Atelier dort frei geworden und nachdem sie die Installation für ihre Masterarbeit zu Ende gebracht und präsentiert hatte, nutzte sie diese Gelegenheit und zog dorthin um.
Ihre berufliche Laufbahn hat sie mit dem Masterabschluss der Wits University of Johannesburg gekrönt, wer aber glaubt, dass sie ein Neuling in der Kunstszene ist, liegt völlig falsch.
Wenn man sich ihren künstlerischen Werdegang ansieht, dann findet man dort Eintragungen über Gruppen- und Einzelaustellungen in vielen Städten Europas, aber auch in den USA und selbstverständlich in Johannesburg, Südafrika.
Und hinter jeder Ausstellung steckt viel Arbeit, Herzblut und Kreativität. Ihre Kunstwerke sind zeitgenössisch, bunt, vielfältig, vielschichtig und kritisch ohne gemütsschwer zu wirken. Eine wunderbare Balance zwischen bunter Leichtigkeit und inhaltlicher Gewichtigkeit. Von sich selbst sagt sie, dass sie neugierig ist und immer unter die Oberfläche schauen möchte, wissen will, was andere Menschen bewegt. Sie sammelt Eindrücke, Erfahrungen und Geschichten und verarbeitet sie in ihren kleinen und großen BIldformaten, in Installationen und Fotografien.
Ich freue mich, als Manuela mich in ihr Studio einlädt. Wenige Tage später, gehe ich dann den mir bereits bekannten Weg zum August House und werde diesmal an der Rezeption abgeholt.
Manuelas Studio ist groß, hell und wirkt trotz des kreativen Chaos strukturiert und aufgeräumt. Wir unterhalten uns über persönliche Dinge und kommen dann natürlich auch auf ihre Bilder zu sprechen, die sie gerade für die Ausstellung mit Andrew Kayser "Dark Dogs And Candyfloss" in der Graham´s Fine Art Gallery fertiggestellt oder noch in Arbeit hat. Ich finde die fertigen großformatigen Bilder alle toll, aber fotografiere sie natürlich nicht, weil sie der Öffentlichkeit erst zum Ausstellungsbeginn präsentiert werden sollen.
Dann zeigt sie mir eine Arbeit, bei der sie überlegt, ob es schon fertig ist. Und ich, mehr Bauch- als Kopfmensch, befinde, dass dem noch was fehlt. Gleich im nächsten Moment überfällt mich das ungute Gefühl, dass es mir nicht zusteht ein Urteil über ihre Arbeit zu fällen, denn schließlich habe ich keine Kunsthochschule besucht.
Als ich versuche mein Urteil abzumildern mit der Aussage, dass es ja nur mein Geschmack ist und ich ja nicht wirklich Ahnung von Kunst hätte, sagt Manuela etwas, dass noch lange in mir nachhallt.
In ihrer leichten, freundlichen Art entgegnet sie, dass die meisten Leute doch auch Wein trinken ohne Ahnung davon zu haben und einfach ihrem Geschmack folgen. Bei der Kunst darf es auch so sein.
Und dann steht sie auf und nimmt sich besagtes Werk vor. Sie trägt mit einem großen Pinsel leicht wässrige weiße Farbe auf, hebt das Bild an und lässt die Farbe verlaufen.
Sie kippt das Bild mal in die eine mal in die andere Richtung, immer mit kritischem Blick den Verlauf der Farbe beobachtend. Dann ist es erstmal genug mit diesem Arbeitsschritt und sie beschließt, es jetzt erst einmal ruhen zu lassen.
Guter Zeitpunkt, um auf das Dach des August Houses zu gehen, denn das wollten wir bei dieser Verabredung auch noch machen, um zu schauen, wie Johannesburg von dort aus aussieht.
Wir inspizieren jede Ecke des Daches und die Gegend um uns herum und sind uns einig, dass Johannesburg einfach eine total schön verrückte Stadt ist, von der es sich zu trennen, nicht leicht fällt.
Bald wird auch Manuela Karin Knaut Johannesburg Richtung Deutschland verlassen. Alle, die jetzt neugierig auf ihre Kunstwerke geworden sind, sollten sich die Ausstellung “Dark Dogs And Candyfloss” nicht entgehen lassen. Sie läuft noch bis zum 9. Juni 2018. Ein Walkabout mit Manuela Karin Knaut ist für den 2. Juni geplant.
Also nichts wie hin!
Übrigens ist das oben beschriebene Kunstwerk dort auch zu sehen und vielleicht erkennt ihr es wieder, es war nämlich noch nicht fertig.
Wer mehr über Manuela Karin Knaut erfahren möchte, kann das hier tun:
https://keintagohnekunst.wordpress.com
https://www.instagram.com/knaut_contemporary/
https://www.facebook.com/manuelakarin.knaut